Glossary entry (derived from question below)
German term or phrase:
mit gantzer Schule begraben
English translation:
in the presence of the entire school
Added to glossary by
Isabel Hohneck
Feb 1, 2005 10:30
19 yrs ago
German term
mit gantzer Schule begraben
German to English
Other
Genealogy
Aus dem Sterberegister 18. Jahrhundert. Hier sind mehrere Familienmitglieder aufgeführt, die alle am gleichen Tag gestorben sind und bei deren Sterbeeintrag der Satz steht "und wurde den 17. dito mit gantzer Schule begraben".
Es handelt sich jedoch vom Alter her nicht um Schulkinder.
Es handelt sich jedoch vom Alter her nicht um Schulkinder.
Proposed translations
(English)
4 +2 | in the presence of the entire school | Isabel Hohneck |
3 | siehe Erklärung | MMUlr |
Proposed translations
+2
14 mins
Selected
in the presence of the entire school
...with the entire school present...
Anscheinend war bei dem Begräbnis tatsächlich die gesamte Schule anwesend.
Hier ein Auszug aus http://www.dewarim.de/de/texte/z3.html:
Eine erwünschte Abwechselung waren für uns auch die Begräbnisse, die mit "halber" oder mit "ganzer" Schule abgehalten wurden, indem sie den einförmigen Schulunterricht ziemlich häufig unterbrachen. Für den Ernst und die Trauer, welche sie umgaben, hatten wir nicht das geringste Verständnis. Und was die wohlgemeinten, aber doch herzlich unbedeutenden Inschriften an dem Eingange zum Kirchhofe uns zuriefen: "Was wir sind, das waren sie" und: "Was sie sind, das werden wir" -- das hatten wir kaum beachtet, noch viel weniger ernst bedacht. Die Bezahlung, die wir dabei für unsern Gang erhielten, war und blieb uns die Hauptsache. Sehr gefürchtet war übrigens der Trinitatis-Sonntag, an dessen Nachmittage das sogenannte Frankesche Legat an die Armen unserer Stadt in der Begräbniskirche verteilt wurde. Die Geistlichen und die Lehrer wurden hierbei gleichfalls
vorschriftsmäßig bedacht, und ebenso erhielten wir Schulkinder ein Geschenk, wenn ich nicht irre, die Schüler der Rektorklasse je einen Silbergroschen, die der Kantorklasse je einen Sechser, die der Küsterklasse einen Dreier. Dies ließen wir uns recht gern gefallen. Nach den Bestimmungen des Testaments mußte aber auch das Lied:
Denket doch, ihr Menschenkinder, An den ernsten Todestag, Denket doch, ihr frechen Sünder, An den letzten Zeigerschlag u.s.w.
Anscheinend war bei dem Begräbnis tatsächlich die gesamte Schule anwesend.
Hier ein Auszug aus http://www.dewarim.de/de/texte/z3.html:
Eine erwünschte Abwechselung waren für uns auch die Begräbnisse, die mit "halber" oder mit "ganzer" Schule abgehalten wurden, indem sie den einförmigen Schulunterricht ziemlich häufig unterbrachen. Für den Ernst und die Trauer, welche sie umgaben, hatten wir nicht das geringste Verständnis. Und was die wohlgemeinten, aber doch herzlich unbedeutenden Inschriften an dem Eingange zum Kirchhofe uns zuriefen: "Was wir sind, das waren sie" und: "Was sie sind, das werden wir" -- das hatten wir kaum beachtet, noch viel weniger ernst bedacht. Die Bezahlung, die wir dabei für unsern Gang erhielten, war und blieb uns die Hauptsache. Sehr gefürchtet war übrigens der Trinitatis-Sonntag, an dessen Nachmittage das sogenannte Frankesche Legat an die Armen unserer Stadt in der Begräbniskirche verteilt wurde. Die Geistlichen und die Lehrer wurden hierbei gleichfalls
vorschriftsmäßig bedacht, und ebenso erhielten wir Schulkinder ein Geschenk, wenn ich nicht irre, die Schüler der Rektorklasse je einen Silbergroschen, die der Kantorklasse je einen Sechser, die der Küsterklasse einen Dreier. Dies ließen wir uns recht gern gefallen. Nach den Bestimmungen des Testaments mußte aber auch das Lied:
Denket doch, ihr Menschenkinder, An den ernsten Todestag, Denket doch, ihr frechen Sünder, An den letzten Zeigerschlag u.s.w.
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12 mins
siehe Erklärung
In früheren Jahrhunderten war es durchaus üblich, dass zur Beerdigung reicher Leute die Dorfschule antrat, vorallem wenn es nicht genug trauernde Anverwandte gab. Dafür wurde bezahlt. Der Dorfschullehrer, meist Kriegsversehrter, konnte sein geringes Einkommen aufbessern und auch die Kinder bekamen ein paar Pfennig.
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